Projektinformationen
Bezeichnung | Neugestaltung des Innenraums der Evangelischen Schlosskirche Beuggen |
Mehrfachbeauftr. | |
Auftraggeber | Evangelische Landeskirche Baden |
Architekten | Lanz · Schwager Architekten BDA |
Erläuterung
Grundsätzliches Vorgehen:
Abbau der als störend empfundenen Einbauten (Empore, Altäre, Beichtstühle). Einlagerung der Objekte.
Erzeugung neuer Schichten, ohne historische Substanz zu zerstören (Boden, Wandfresken, Fassung).
Entwurfliche Vorgabe:
Alle verschiedenen Nutzungen sollen (ohne Umbau) wie selbstverständlich ihren angemessenen Ort finden.
Gleichzeitig: Erzeugen eines unverwechselbaren, nicht alltäglichen "Raumklangs"
Maßnahmen:
Zonierung des längsgerichteten Raums quer zur Hauptrichtung.
Entscheidung für eine bipolare Anordnung nach historischem Vorbild:
Altar / geistiges Zentrum im Osten – Orgel / musikalisches Zentrum im Westen. Beide Schwerpunkte werden aus der Grundebene angehoben (entsprechend Bestand im Chor).
Altarstandunkt unter Triumphbogen, als Schnittpunkt zwischen Kirchenraum und Apsis. Anhebung / Podest aus Apsis wird in Kirchenschiff hineingeführt.
Eingang mit Prospekten, Fürbittenbuch und Kerzen in der Mittelachse des Kirchenraums.
Umwidmung des ehemaligen Oratoriums zum Ort für die Tagesgebete. Bauliche Betonung des zentrierten "konzentrierten" Raums. Mögliche liturgische Ausrichtung auf den Altar. Lose Möblierung, evtl. Bodenheizung.
Beibehaltung der Bankstruktur im Kirchenschiff. Ebenfalls liturgische Ausrichtung auf den Altar. Bankheizung. Möglichkeit die Bankrückenlehne umzuklappen und die Blickrichtung umzudrehen.
Standpunkt der Orgel im Kirchenschiff (Podest) für ungestörten Unterricht.
Erhalt / Wiederherstellung der Blickbeziehung aus Schloss in Kirchenraum durch abgetreppte Ausbildung des orgelprospekts.
Bauliche Umsetzung:
Boden, Möbel und Orgel in Holz (z.B. helle Eiche).
Ablösen des Bodens von der Wand, Integration von E-Installation und Beleuchtung in einem seitlichen "Kanal".
Verschleierung der Wandfassung und Wandfresken durch Vorhang: entweder sehr durchlässig (leichte Absorption hoher Frequenzen) oder beschichtet (leichte Tiefenabsorption), lichtdurchlässig.
Windfang als schafkantiges, kontrastierendes Bauteil zum historischen Kirchenschiff. Überwindung des Höhenunterschieds über rampenförmige Anhebung des Geländes.